PRESSE
FROM SPACE TO SPACE II
FROM SPACE TO SPACE II
Presseinformation zur Ausstellung in der Stadtgalerie „Alte Feuerwache“ im Stadtmuseum Amberg
„Raumkreuzer“ hat die Künstlerin Sandra Tröger ihren Bildzyklus betitelt, den sie in der Stadtgalerie Amberg erstmalig präsentiert. Die großformatigen Kompositionen zeichnen sich durch exakt begrenzte, leuchtende Farbflächen aus, die zwischen angedeuteter Dreidimensionalität und Fläche oszillieren. Dabei generieren die Farben ihre eigene Räumlichkeit, überstrahlen die Flächen des Bildes und teilen sich dem umgebenden, realen Raum mit. Teils mit fluoreszierenden Pigmenten gemalt, entfalten die schwebenden Figurationen unter UV-Licht eine wirkmächtige Nachtseite.
Sandra Trögers „Raumkreuzer“ verdanken sich Eindrücken, die die Künstlerin bei ihren Architekturstreifzügen mit der Kamera sammelt. Meist sind es Details, die schon im Moment des Fotografierens völlig abstrakt erscheinen: unabhängig vom Ort, der Zeit und dem Urheber. Die Fotos zeigen nicht mehr Architektur, sondern ein Bild, das vorgibt einen Raum zu zeigen. Nach der endgültigen Transformation des gefundenen Motivs zum Gemälde, wird es nur noch wenigen gelingen, Bauglieder der Amberger Glaskathedrale oder der Rosenthal Porzellanfabrik in Selb zu erkennen. Darum geht es auch nicht. Eher geht es um das Utopische im Raum des Bildes. Und manche Figuration wirkt dabei wie ein Raumschiff, das mit „Photonenantrieb“ aus einer Erzählung von Stanislav Lem herangeschwebt ist.
Stadtgalerie ALTE FEUERWACHE im Stadtmuseum Amberg, Zeughausstraße 18, 92224 Amberg
Eröffnung: Donnerstag, 5.10.23, 19.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 5.10.–19.11.23
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-16 Uhr, Sa/So: 11-17 Uhr
Ich baue mit Farben
Ich baue mit Farben
Artikel von Reinhold Gries, veröffentlicht in der Offenbach Post am 17.2.23
Designerin und Malerin Sandra Tröger gibt in der BOK-Galerie in der Kirchgasse 29 Einblick in ihre neuere Malerei, in eine erstmals gezeigte Serie farbiger Faltobjekte und in Schwarz-Weiß-Fotografien im Bauhaus-Stil. Betitelt ist die Schau, bis 4. März zu sehen: „FROM SPACE TO SPACE I“.
Ihre formal wie farblich ausgewogenen, harmonisch wirkenden Ideen sprechen direkt und sinnlich an, Schönheit und Klarheit gehen dabei eine klassisch-moderne Synthese ein. Was in Serien wie „Raumkreuzer“ und „Ownbuildings“ auch durch positive Aura gefällt, basiert auf Inspiration und Überlegung: „Oft habe ich am Anfang meiner jeweiligen Arbeit schon bestimmte Farbklänge im Kopf.“
Mit der Kamera zieht sie los, um Ansichten außerhalb normaler Sehgewohnheiten zu entdecken. „Meist sind es urbane, architektonische Motive, die ich ablichte – etwa Treppenstrukturen. Dann entwickle ich Form und Farbklang auf fein gewebten Baumwollgründen. Zur Umsetzung der Komposition, die schrittweise entsteht, mische ich feine Pigmente mit Acryl-Bindemitteln zusammen, um möglichst rein und leuchtende Farben zu erhalten.“
Bei ihren flächig aufgetragenen Pinselstrichen nimmt sie sich Zeit. Sensibel und hellwach wägt sie Farbklangwirkungen immer wieder sensibel ab, übermalt zuweilen auch nicht Stimmiges. Klare, aber nicht perfekt gezogene Grenzen erreicht sie durch Abkleben oder einen Flächenspachtel, sodass Darunterliegendes zuweilen durchscheint. Beim Malen entstehende Farbspritzer lässt sie stehen, um den lebendigen Malprozess deutlich zu machen.
Schaut man sich Malmotive wie das, durchaus wörtlich zu nehmende, „Raumgreifer No. 1“ oder die beinahe baukastenartig variierte Serie „Ownbuildings“ an, so beeindruckt, was Tröger „Composing“ nennt. Ich baue mit Farbe“, sagt sie. Idee und Formrepertoire sind groß. Daraus schöpft sie stets neu, auch um in die chaotische Welt Ordnung zu bringen. „Meine Malerei will den Raum beruhigen“, meint Tröger. Vielleicht hilft ihre farbgeordnete Bildsprache auch ihr selbst im anspruchsvollen Alltag ihres Designbüros.
Besondere Leuchtkraft unter der UV-Lampe
Natürlich war sie in Weimar, hat sich mit den Bauhaus-Ideen eines Johannes Itten und Martin Gropius befasst. Aber sie geht ihre eigenen Wege, auch bei ganz frisch entstandenen, farbigen Faltobjekten, die nicht selten unter der UV-Lampe besondere Wirkung und Leuchtkraft entfalten. Das sieht man hervorragend, in der Kunstkammer, die so endlich zur Kenntnis genommen wird.
Dazwischen gehängte Schwarz-Weiß-Fotos pendeln zwischen Ablichtung und Malerei, sind aber wichtiger Kontrapunkt. Sie stehen für eine gewisse Strenge, die von Trögers oft sehr stereometrischen Gebilden ausgeht, die dann in ihrem hinreißenden Farbkosmos mit Leben und Emotion aufgeladen werden. Oder auch mit surrealer Wirkung wie der „Herculaneum-Tower“
Gemeinsamer Nenner aller Arbeiten ist eine überzeugende Ästhetik, die ebenso präsent wie zeitlos wirkt und auch als Bewusstwerdungsprozess für die Schönheit menschlicher Gestaltungskraft gemeint ist.
Watch your step!
Watch your step!
Presseinformation zur Ausstellung im Kulturmodell Passau, 2020
Vom 05. bis zum 19. April zeigt die Künstlerin Sandra Tröger im Kulturmodell Passau ihre aktuellen Arbeiten.
In den vergangenen Jahren hat sich die Absolventin der Akademie der bildenden Künste München hauptsächlich mit den Themen der Architektur und der Farbe beschäftigt. Inspirieren lässt sich Tröger von der urbanen Landschaft. Mit dem Fotoapparat geht die in Niederbayern lebende Künstlerin auf Entdeckungsreise, füllt und gestaltet so ihr inneres Skizzenbuch. Manche der festgehaltenen Bilder treffen schon als Fotografie ihre gültige Aussage, manche setzt die Künstlerin in Malerei um.
Die Architekturaufnahmen wirken oft rätselhaft abstrakt: als Betrachter erkennen wir vertraute Elemente, zum Beispiel Treppen, der Blickwinkel ist jedoch meist so gewählt, dass sie eine gewisse Befremdung auslösen. Fläche und Farbbereiche stehen im Vordergrund, Schattierungen und Hin weise auf Räumlichkeit sind – ebenso wie in der Malerei – zweitrangig. Dennoch nimmt man den Raum wahr.
Werden die Motive Teil einer malerischen Auseinandersetzung, so überträgt Tröger die Bildstruktur mit wenigen Strichen auf die Leinwand. „Ab diesem Moment kehrt die Architektur quasi zu ihren Anfängen, der Skizze, zurück“, so die Künstlerin. Doch die genannte Struktur ist nur das eine, hinzu kommt: die Farbe.
Der Farbklang bildet sich aus der reinen Idee heraus und entwickelt sich ohne Vorentwürfe direkt auf der Leinwand weiter. Es beginnt dann die Komposition der Nuancen: Tröger mischt Pigmente und Bindemittel zusammen, um höchste Reinheit und Leuchtkraft der Farbe zu erhalten. Dadurch entstehen einzigartige, sich nicht wiederholende Farbtöne. Ihr Zusammenspiel hat eine zentrale Bedeutung. Passt eine Farbe nicht in das Gesamtbild, wird sie übermalt. Auf diese Weise steht hinter jedem Werk ein komplexer und zeitintensiver Entstehungsprozess.
Mitunter könnte man an die amerikanische Hard-Edge-Kunst denken, die genauso von scharf gegeneinander abgesetzten Farbflächen gekennzeichnet wird. Doch bei Tröger ist es eben keine rationale, emotionslose Malerei ohne erkennbaren Pinselduktus. In ihrem Malprozess folgt Impuls auf Strenge, exakte Linien kontrastieren mit gestischen, locker gemalten Partien, Farbspritzer legen sich über homogene Farbflächen. So ergeben sich außergewöhnliche, energiegeladene Kompositionen, die aus den großformatigen Malereien Trögers einen wahren Sinnesrausch machen.
Zu sehen sind die neuesten malerischen und fotografischen Arbeiten von Sandra Tröger unter dem Titel „Watch your step!“ im Donauatelier. Die Eröffnung ist Samstag, 4.4., 19 Uhr.